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Begleitforschung und Evaluationen

Ein Überblick der Begleitforschung und Evaluationen rund um das Kinderforscherzentrum HELLEUM.

Inklusion und Lernwerkstatt aus Perspektive der Kindheitspädagogik

Inklusion und Lernwerkstatt aus Perspektive der Kindheitspädagogik - Eine qualitative Forschung zu Inklusion in der Lernwerkstatt in Bezug auf die Gestaltung der Lernumegebung 25.03.2019

Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades "Master of Arts" im Studiengang "Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik" an der Alice Salomon Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik University of Applied Sciences

Autorin: Sophie Schwerdtfeger

Einleitung
In ihrer Einleitung verweist Schwerdtfeger auf einen Inklusionsbegriff, der sich zu einer Menschenrechtsdebatte entwickelt und viele neue Problemstellungen für Theorie und Praxis hervorgebracht hat. Nach wie vor werden Kinder aufgrund eines Merkmals ihrer Identität eingruppiert. Ausgehend davon, dass Pädagogik den Anspruch hat, Kinder in ihrer Individualität voll und ganz zu akzeptieren, respektieren und wertzuschätzen, ist eine Umgebung nötig, die dies ermöglicht. Die Lernwerkstatt mit ihrer Lernwerkstattarbeit spricht sich als ein Ort für positiv erlebbare Diversität aus.

Fragestellungen

Wie können Lernumgebungen zur inklusiven Entwicklung von Bildungsinstitutionen im Elementar- und Primarbereich beitragen? Auf welchen didaktischen Grundprinzipien ist das Lernen innerhalb der Inklusion aufgebaut?

Entspricht die Lernumgebung im Kinderforscher*zentrum HELLEUM den Anforderungen von Inklusion? (Wie interagieren die Kinder zu der Lernumgebung? Wie flexibel ist der Raum? Wie bilden sich die Wahlmöglichkeiten der Kinder ab? Wie gestalten die Kinder Lernzugänge, die sich primär aus der Lernumgebung entwickeln? Welche Sozialformen kommen hierbei zum Einsatz? Werden Sozialformen aus den Stationen heraus provoziert?)

Lernumgebungen und inklusive Didaktik

Für ein inklusives Bildungsklima ist es notwendig, dass Bildungsinstitutionen sich den Merkmalen und Bedürfnissen der Lernenden anpassen. Ein entsprechendes Konzept bildet dabei die Grundlage für weitere architektonische und didaktische Überlegungen.

Lernumgebungen werden durch Lehrende/Pädagog*innen und Lernende mitbestimmt. Inklusive Didaktik als konstruktivistische Didaktik geschieht individuell und benötigt daher ein hohes Maß an Partizipation, Kooperation, Kommunikation und Reflexion aller Beteiligten. Sie legt besonderes Augenmerk auf die gesamtgesellschafltichen, institutionsorganisatorischen und fachdidaktischen Bedingungen. Die Lernabgebote müssen stets innere Differnzierung zulassen. Äußere Differenzierung gilt es abzubauen.

 

Methodik

Es wurde eine teil-strukturierte teilnehmende Beobachtung durchgeführt, welche zum einen mit Videoaufnahemn einherging und zum anderen durch Beobachtungsprotokolle erfasst wurde.

 

Ergebnisse

Mit ihrem individualisierten Charakter und der Rückkopplung kooperativer Möglichkeiten können Lernwerkstätten einen Beitrag zu den Herausforderungen von Inklusion im Bildungswesen leisten. Die Lernwerkstattarbeit im Kinderforscher*zentrum HELLEUM deckt sich mit den Forderungen zu einer inklusiven Didaktik und Umgebung. Die Kinder erfahren sich in der Lernumgebung als akzpetiert und autonom. 

Inklusion braucht Formate wie die Lernwerkstattarbeit. Das Kennenlernen einer Lernwerkstatt kann schließlich auch für Pädagog*innen oder Lehrer*innen die Möglichkeit schaffen, zu neuen Erkenntnissen zur Gestaltung von Bildungseinheiten zu gelangen bzw. ihr Bild vom Lehren und Lernen verändern.

 

 

 

 

 

 

 

Das HELLEUM Berlin als non-formaler Lernort - Erfahrungen und Sichtweisen von Lehrkräften

Bachelorarbeit zur Erlangung des Akademischen Grades „Bachelor of Arts“ (B.A.) im Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter 

Autor: Paul Wallmann 

 

 

Einleitung

Wallmann beschäftigt sich in seiner Bachelorarbeit mit den Erfahrungen und Sichtweisen, die begleitende Lehrer_*innen beim Besuch des non-formalen Lernortes HELLEUM entwickeln und untersucht, inwiefern Lehrkräfte Qualitätskriterien von Lernwerkstattarbeit im HELLEUM wahrnehmen. Er beschreibt in diesem Zusammenhang lerntheoretische Grundlagen und leitet daraus Qualitätskriterien von Lernwerkstatt und Lernwerkstattarbeit ab. 

Im Rahmen dieser qualitativen Studie wurden in leitfadengestützten Experteninterviews mit narrativen Elementen fünf Lehrkräfte befragt.

 

 

Lerntheoretische Grundlagen

Wallmann bezieht sich im theoretischen Teil insbesondere auf den moderaten Konstruktivismus nach Kersten Reich und beschreibt Lernen als einen aktiven und konstruktiven Prozess, in dem der Lernende der entscheidende Akteur seines Lernvorgangs ist.

Non-formales Lernen

Die Bezeichnung non-formales Lernen beschreibt alle Formen von Lernen, die sich außerhalb eines „von der Umwelt abgegrenzten, öffentlichen Bildungssystems“ abspielen. 

Wallmann definiert das HELLEUM als einen non-formalen Lernort, betont aber zugleich dessen Funktion als „Schnittstelle zwischen dem Lernen in formalisierten Strukturen und dem non-formalen Lernen“, da ein Großteil der Kinder das HELLEUM im Rahmen eines Schulausflugs besuchen. 

 

 

Forschungsfragen

Welche Erfahrungen und Sichtweisen konnten die befragten Lehrkräfte beim Besuch des HELLEUMs erwerben?
Inwieweit spiegeln die erworbenen Erfahrungen und Sichtweisen die Qualitätskriterien von Lernwerkstatt und Lernwerkstattarbeit wieder? 

Methodik

Als Methode der Erhebung wurde ein leitfadengestütztes Experteninterview mit narrativen Elementen gewählt. Die Interviews wurden im Rahmen eines Workshops im HELLEUM geführt, transkribiert und mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Meuser & Nagel ausgewertet.

Zur Auswertung der Studie wurde eine qualitative Methode gewählt, da im Rahmen der Untersuchung eine offene Forschungsfrage anhand weniger Fälle betrachtet werden soll, um möglicherweise eine Hypothese oder Theorie zu generieren.

 

Ergebnisse

Lehrkräfte nehmen das HELLEUM als eine Einrichtung wahr, in der die Kinder vor allem frei experimentieren und in der sich die Lernbegleiter_*innen zurückhalten, um die Kinder in ihrem selbstbestimmten Handeln nicht zu behindern. Die Lehrer_*innen sehen die Räumlichkeiten im HELLEUM als besonders offen, unkompliziert und anregend an. Der Unterschied zwischen dem formalen Lernort Schule und dem non-formalen Lernort HELLEUM wird registriert und sie reflektieren über das Verhältnis zwischen den beiden. Persönliche Vorstellungen von Lernen werden von den Lehrkräften überdacht und möglicherweise hinterfragt. 

Die Qualitätskriterien für Lernwerkstattarbeit beobachten die Lehrkräfte nur teilweise. Alle Befragten nehmen wahr, dass die Kinder im HELLEUM selbstreguliert und frei experimentieren und lernen. Vier der fünf Befragten nehmen wahr, dass die Lernbegleiter_*innen die Kinder in ihren Lernprozessen unterstützen ohne sie zu bevormunden. 

Warum Evaluation, und wie? - Fallbeispiel HELLEUM

Eine reflexive Begleitung zur Entstehung und Durchführung eines Evaluationsinstrumentes anhand des Fallbeispiels des Kinderforscherzentrums HELLEUM

Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades „Master of Arts“ im Fach Soziologie an der Universität Potsdam

Autorin: Carolin Hartmann

Einleitung
Hartmann geht in ihrer Abschlussarbeit auf die Bedeutung des Evaluationsbegriffes und dessen historischen Werdegang ein. Die soziologische Perspektive und die heutige Relevanz von Evaluationen werden beschrieben, um ein Evaluationskonzept für das Kinderforscherzentrum HELLEUM zu entwickeln. Diese Entwicklung und Durchführung werden reflexiv begleitet.

Evaluation
Der Begriff der Evaluation bedeutet „Bewertung“.  Evaluationen sammeln Informationen, interpretieren diese und treffen wertende Aussagen. Wenn von Evaluationsforschung die Rede ist, dann ist damit oft die Anwendung zu verstehen, die durch praxisnahe, nutzerorientierte Forschung gekennzeichnet ist.

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Interviews
Die Grundlage für eine partizipative Evaluation des HELLEUM sind Interviews verschiedener Interessengruppen (Programmbeteiligte und Finanzverantwortliche).

Sowohl die drei Programmbeteiligten, als auch die beiden Finanzverantwortlichen nehmen Evaluationen als etwas Positives wahr. Es wird zwar als Instrument zur Kontrolle der eigenen Arbeit beschrieben, soll jedoch auch zur Reflexion und Verbesserung dienen. Doch auch die Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftliche Diskurse als Ziel von Evaluationen, werden genannt. Die Befragten bevorzugen qualitative Forschungsmethoden, wegen der mutmaßlichen höheren Aussagekraft.

Kinder über das HELLEUM
Die von Hartmann entwickelten Offenen Leitfadeninterviews mit den Kindern zu den offenen Angeboten, bilden ein positives Bild vom HELLEUM. Am meisten werden das Experimentieren und das selbstbestimmte Handeln geschätzt. In vielen Bereichen kann man Lernerfolge erkennen. Häufig genannte Lernerfolge sind Technik, Feuer, Kochen und Wasser.

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Ergebnisse der Fragebögen
Ergebnisse der Fragebögen zeigen ein starkes Interesse der Kinder an haptischen Aktivitäten. Die Geschenke, die sie sich zum Geburtstag wünschen sind zum Teil technische Gegenstände, aber alle genannten Gegenstände sind Dinge, mit denen sie praktische Tätigkeiten vollziehen können.

Drei Kinder kamen durch einen Schulausflug zum ersten Mal in Kontakt mit dem HELLEUM. Die Motivation zur offenen Lernwerkstatt zu kommen ist beim großen Teil der Kinder die Freude am Experimentieren, aber vereinzelt auch der Spaß oder das Spielen mit Freunden. Die Kinder geben fast alle an, selber die Entscheidung zu treffen, regelmäßig ins HELLEUM zu kommen, nicht die Eltern oder Lehrer schicken sie.

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Verteilung der Interaktionen in Lehr-Lernsituationen im HELLEUM

Projekt: Forschungsprojekt im Kinderforscherzentrum HELLEUM im Rahmen des 2. Praktikums an der Alice Salomon Hochschule im Studiengang Kindheitspädagogik
Projektzeitraum: September bis November 2016
Projektleiter: Jana Weidlich

Im Rahmen des Projektseminars an der ASH Berlin wurde die Verteilung der Interaktionen in Lehr-Lernsituationen am Beispiel des Kinderforscherzentrums HELLEUM durch Jana Weidlich untersucht.

Der Fokus lag hierbei auf der Verteilung der möglichen Hauptinteraktionen, Kind/Pädagoge/Gegenstand, und eventuellen Abhängigkeiten durch weitere Faktoren - Was motiviert die Kinder beim Forschen im HELLEUM?

Die Ergebnisse können als Ausgangspunkte für Modifikationen pädagogischer Angebote oder die bedarfsgerechte Entwicklung neuer Angebote genutzt werden. Die Erhebung fand mit Hilfe von Fragebögen statt. 48 Kinder der Klassenstufen 4 und 6 wurden nach dem Besuch des Bodenworkshops im HELLEUM befragt.

Ein empirischer Blick auf das Kinderforscherzentrum HELLEUM

Projekt: Teilstudie des Forschungsprojekts „NaWiLT“
Projektzeitraum: 01.10.2012 bis 30.09.2014
Autorin: Frauke Gerstenberg

Zum Umgang mit Orientierungsdilemmata bei der Implementierung neuer Lehr-Lernformate: Ein empirischer Blick auf das Kinderforscherzentrum HELLEUM.

Die im Zentrum dieses Beitrags stehende evaluative Teilstudie des Forschungsprojekts „NaWiLT – Naturwissenschaftliches Lernen im Kinderforscherzentrum HELLEUM – Transferwirkung in die Region“, ging der Frage nach, wie sich PädagogInnen mit unterschiedlichen berufsbiografischen Erfahrungen im Rahmen der Etablierung von Lernwerkstattarbeit im Kinderforscherzentrum HELLEUM mit ihrer eigenen professionellen Rolle und pädagogischen Handlungspraxis verorten und wie sie diese über zwei Messzeitpunkte der Studie hinaus ausdifferenzieren und bewerten. Präsentiert wird eine Fallbeschreibung von zwei Gruppendiskussionen, die Entwicklungen und Veränderungen der Orientierungen von vier pädagogischen Fachkräften des HELLEUM zu zwei Messzeitpunkten der Gesamtstudie aufzeigt.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die habituellen Veränderungen der Akteure eine zunehmend positive Einschätzung ihrer eigenen berufsfeldbezogenen Handlungspraxen bedingen. Es konnte gezeigt werden, dass die Durchführung der Studie bei den pädagogischen MitarbeiterInnen ein kollektives Neudenken von pädagogischer Praxis und dadurch auch Professionalisierungsprozesse im HELLEUM angeregt hat.

Naturwissenschaftliches Lernen im HELLEUM - Transferwirkung in die Region

Ziel des Forschungsprojektes war es, Lernwerkstattarbeit im Bereich früher naturwissenschaftlicher Bildung mit qualitativen Forschungsmethoden interdisziplinär zu untersuchen und ausgehend vom Kinderforscherzentrum HELLEUM Transferprozesse zu den regionalen Kooperationspartnern zu begleiten und zu evaluieren.

Nach einer Pilotphase im HELLEUM sind die Durchführungs-, Erhebungs- und Auswertungsphasen der Lernwerkstattarbeit in den kooperierenden pädagogischen Einrichtungen teilweise parallel verlaufen. Die Datenerhebung erfolgte in Form von Gruppendiskussionen, teilnehmenden und videogestützten Beobachtungen, narrativen und Experteninterviews. Das generierte Datenmaterial wurde mit der Dokumentarischen Methode der Interpretation ausgewertet. Die institutionsübergreifende Dokumentation und Evaluation der Lernwerkstattarbeit hat außerschulische, naturwissenschaftliche Bildungsangebote bereichert, eine Konkretisierung der Bildungspotentiale des entdeckenden Lernens ermöglicht und Beiträge zur pädagogischen Professionalisierung geleistet.

Projektlaufzeit: 01.10.2012-30.09.2014
Projektleitung: Prof. Dr. Hartmut Wedekind (ASH)
Teilprojektleitung: Prof. Dr. Tobias Nettke (HTW)
Mittelgeber: Institut für angewandte Forschung e.V. (IFAF)